T. 0221 . 27 75 98 - 0
Orthopädie am Gürzenich
Orthopädie am Gürzenich

Wirbelgleiten (Sponylolisthesis)

Bei Wirbelgleiten verrutschen ein oder mehrere Rückenwirbel – durch Überlastung oder fehlenden Halt –, sodass eine Instabilität der Wirbelsäule entsteht. Weil Betroffene meist keine Schmerzen spüren, wird Wirbelgleiten – auch Spondylolisthesis genannt – häufig nur durch Zufall diagnostiziert.

Lendenwirbel besonders betroffen

Am häufigsten tritt Wirbelgleiten in der Lendenwirbelsäule auf, also im unteren Rücken. Und meistens gleiten die Wirbel in Richtung Bauch. Sie können sich aber auch nach hinten oder seitlich drehen, je nach Wirbel und Gewebe.

Ursachen: Verschleiß, Bewegungsmangel, Gene

Wirbelgleiten entsteht meist durch altersbedingten Verschleiß der Wirbelsäule, häufig bei 50- bis 60-Jährigen. Gesunde Bandscheiben federn Druck und Belastungen auf die Wirbel ab. Im Laufe der Jahre verlieren sie allerdings Flüssigkeit und werden stärker zusammengedrückt. Die Wirbelkörper rutschen zusammen, umgebende Sehnen und Bänder lockern sich. So können Wirbel leichter aus der Wirbelsäule rutschen.

Erblich bedingte Fehlbildungen im Wachstumsalter sind ein weiterer Grund für Spondylolisthesis. In diesem Fall beginnt sie oft im Alter von 12–17 Jahren. Bei dieser Ursache fehlt einfach ein kleiner Bestandteil der Wirbelsäule, der Wirbelbogen ist unterbrochen und damit instabil.

Wenn durch Bewegungsmangel die stabilisierende Rumpfmuskulatur nicht trainiert ist, begünstigt das Wirbelgleiten ebenfalls. Trainierte Bänder, Muskeln und Sehnen geben der Wirbelsäule Halt und verhindern, dass sich etwas ungewollt verschieben kann, oder verlangsamen den Prozess.

Seltener ist eine Rücken-Überlastung im Leistungssport die Ursache. Sie geschieht vor allem bei Sportarten, bei denen der Rücken stark verbogen wird, wie zum Beispiel Ballett, Kunstturnen, Stabhochsprung oder Speerwerfen. Häufige reichen schon minimale Verletzungen des Wirbelbogens, um eine Instabilität im Rückenbereich herbeizuführen und damit Wirbelgleiten auszulösen.

Auch schwere Verletzungen oder Operationen an der Wirbelsäule können die Wirbel ins Rutschen bringen.

Häufige Beschwerden

Über die Hälfte der Betroffenen hat keine oder nur geringe Schmerzen, egal ob ein oder mehrere Wirbel verrutschen. Das ist auch beim angeborenen Wirbelgleiten so: Die Wirbel verschieben sich so langsam, dass sich das umgebende Gewebe anpassen kann und nicht gequetscht wird. 

Die Beweglichkeit der Wirbelsäule kann allerdings abnehmen, Patienten fühlen sich oft steif und unbeweglich.

Wenn es doch schmerzt

Wirbelgleiten kann aus verschiedenen Gründen auch geringe oder stärkere Rückenschmerzen verursachen. Sie treten dann vor allem nach dem Aufstehen auf, wenn die Wirbelsäule entspannt und damit instabiler ist. Bei Belastungen des Rückens, wie schwerem Tragen, werden die Probleme ebenfalls stärker.

Ursache sind z. B. Wirbel, die um 50 Prozent der Wirbelkörpertiefe oder mehr versetzt sind. Sie können dann eine Nervenwurzel quetschen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen auslösen. Wenn ein gleitender Wirbel den Nervenkanal einengt, kann es auch zu Störungen der Blasen- und Darm-Funktion oder zu Impotenz kommen.

Bei diesen Beschwerden sowie bei Lähmungen und Funktionsstörungen sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.

Spondylolisthesis kann auch weitere Schäden der Wirbelsäule hervorrufen und so zu chronischen Rückenschmerzen führen. Lassen Sie Ihre Rückenbeschwerden rechtzeitig abklären.

Diagnostik

In einem ausführlichen Anamnesegespräch und einer körperlichen Untersuchung klären wir, ob Ihre Rückenbeschwerden durch Wirbelgleiten ausgelöst werden. Dabei prüfen wir Ihren Rücken auf ein stärkeres Hohlkreuz, Schmerzen und Verhärtungen der Muskulatur sowie tastbare Stufen bzw. bestehende Fehlstellungen zwischen den Dornfortsätzen. Relevant ist auch, ob Schwäche oder Taubheitsgefühle in den Beinen vorliegen.

Röntgenbilder der Wirbelsäule zeigen Wirbelgleiten meist deutlich. Mit Funktionsaufnahmen bei vor- und zurückgebeugtem Oberkörper stellen wir die Positionsveränderung der Wirbel fest. Bei Verdacht auf einen beschädigten Wirbelbogen hilft eine Schrägaufnahme der Lendenwirbelsäule.

Eine Magnetresonanztomografie zeigt Bandscheiben, Nervenwurzeln, Sehnen und Bänder. Dabei erkennen wir eventuelle komprimierte Nerven, einen verengten Nervenkanal, Gelenkzysten oder Bandscheibenvorfälle. Dies ist besonders wichtig, wenn konservative Therapien keinen Erfolg zeigen oder Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen anhalten.

Therapie

Ob eine konservative oder operative Therapie für Sie die beste Lösung ist, hängt von der Ausprägung der Verschiebungen und der Instabilität Ihrer Wirbel ab. Unser primäres Ziel ist es, die Ursachen Ihrer Beschwerden durch nicht- operative Therapieoptionen zu behandeln.

Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis – gemeinsam finden wir die für Sie beste und sinnvollste Lösung. 

 
Orthopädie am Gürzenich
Orthopädie am Gürzenich Stadthaus am Gürzenich · Große Sandkaul 2 · 50667 Köln
Orthopädie am Gürzenich Stadthaus am Gürzenich · Große Sandkaul 2 · 50667 Köln