Morton Neurom
Das Morton Neurom (oder auch Morton Neuralgie, Morton Metatarsalgie, Morton Syndrom) ist eine schmerzhafte, periphere Nervenerkrankung des Fußes. Sie geht aus von einer Kompression der Interdigitalnerven im Bereich der Köpfe der Mittelfußknochen. Frauen erkranken sehr viel häufiger daran als Männer. Der Erkrankungsgipfel liegt um das 50. Lebensjahr herum. Die genaue Ursache für die Entstehung eines Morton Neuroms ist unklar.
Häufige Beschwerden
Ein Morton Neurom äußert sich auf unterschiedliche Weise. Meist treten unspezifische Schmerzen im Bereich einer oder mehrerer Mittelfußköpfchen an der Fußsohle auf (Metarsalgie).
Charakteristisch sind auch brennende oder stechende Schmerzen zwischen den Zehen am zweiten und/oder dritten Zwischenzehenraum. Dieser Schmerz entsteht beim Abrollen des Fußes. Oft treten dabei auch Taubheit und Gefühlsst.rungen auf. Dazu kommen Krämpfe, ein brennendes Gefühl oder auch stechende Nachtschmerzen.
Sind die Raumforderungen zu groß, weichen die Zehen immer mehr auseinander (Spreizzehen/Splay toes). Falsches oder zu enges Schuhwerk kann die Beschwerden oftmals noch verstärken.
- Diagnostik
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Bei der klinischen Untersuchung des Arztes stehen die Position und die Qualität des Druckschmerzes, sowie die überprüfung der Sensibilität im Vordergrund.
Mit einer Kernspintomographie können andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, ausgeschlossen werden. Das wären Schleimbeutelentzündungen, Zysten, Stressfrakturen, Kapselverletzungen, Gelenkentzündungen oder knöcherne Durchblutungsstörungen.
Eine diagnostische Injektion mit einem Lokalanästhetikum, ggf. in Kombination mit einem Kortikoid, erzielt gleichzeitig eine therapeutische Wirkung über einen längeren Zeitraum.
- Therapie
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Zusätzlich zu den Injektionen können spezielle Einlagen zur Entlastung des jeweiligen Vorfußbereiches führen und die Beschwerden lindern. Ein weiterer Augenmerk sollte auf die Schuhe gelegt werden: Nie zu enges Schuhwerk tragen!
Falls die konservative Behandlung keinen Erfolg zeigt, ist eine Operation angezeigt. Dabei wird die Nervenauftreibung im Bereich der Teilungsstelle vollständig entfernt oder der Nerv wird nur dekomprimiert (Neurolyse), indem die umgebenden Strukturen gelöst werden.
Bei korrekter Diagnose besteht eine Erfolgsrate von ca. 80-95 Prozent, jedoch können auch nach erfolgreicher Operation Rezidive auftreten.