Wie seriös sind Versprechungen über Wirkungen und Qualität bestimmter Einlagen, die im Internet angeboten werden?
Dieser Frage ist die RTL-Reporterin Verena Jendges mit Hilfe von Dr. med. Guido Laps im RTL PUNKT 12 Interview auf den Grund gegangen.
Ein Placeboeffekt? Sind Effekte auf den ganzen Körper durch bestimmte Einlegesohlen nachweisbar?
Ja! – Diese Effekte nutzen auch wir von der Orthopädie am Gürzenich, speziell mit den sogenannten sensomotorischen Einlagen (auch propriozeptive oder afferenzstimulierende Einlagen). Es konnten Effekte durch Stimulation des Fußes mit Auswirkungen auf Muskel- und Gangaktivitäten nachgewiesen werden, wie z.B. eine statistisch signifikant erhöhte Aktivität des außenseitigen Wadenmuskels (M. peroneus longus) in der mittleren Stützphase beim Gehen, was therapeutisch und präventiv bei Sprunggelenkinstabilitäten eingesetzt werden könnte.
Jedoch ist die Wirksamkeit aktuell nur bedingt und für bestimmte orthopädietechnische Anfertigungen und Ausführungen belegt, wenngleich die subjektiven Erfolge im praxischen Alltag sehr gut sind.
Da unter den oben genannten Oberbegriffen sehr viele unterschiedliche Einlagenkonzepte zusammengefasst werden ist es sehr schwierig klare und eindeutige Aussagen über die Wirkungsweisen zu machen.
Unterm Strich bleibt jedoch festzuhalten, daß durch das Tragen bestimmter sensomotorischer Einlagen Tonusänderungen der Muskulatur, Änderungen von Gelenkstellungen, Entlastungen in bestimmten Bereichen und Reaktionen durch Knochenhautreizungen (z.B. auch im Becken und Wirbelsäulenbereich) beobachtet werden können.
Daher setzen wir sie gerne und oft beim kindlichen Knick-Senk-Fuß (Kinder und Jugendliche), statischen und dynamischen Dysbalancen und Haltungsfehlern beim Heranwachsenden und auch erwachsenen Patienten ein, was jedoch ein reaktionsfähiges Nerven-, Muskel- und Skelettsystem voraussetzt.
Dr. med. Guido Laps, Verena Jendges Bildsprache Medien