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Orthopädie am Gürzenich
Orthopädie am Gürzenich
Beweglichkeit wiederherstellen

Rheumafuß

Rheumatische Erkrankung am Fuß

Ca. 2 % der Bevölkerung leiden an Fußbeschwerden, auf Grund von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Rheuma ist ein umgangssprachlicher Sammelbegriff für entzündliche Erkrankung und Beschwerdebilder, die an Gelenken, Bändern, Knochen, Schleimhäuten, Haut oder Blutgefäßen, aber auch im Bereich des Nervensystems und innerer Organe vorkommen kann. 

Der Begriff „Rheuma” stammt ursprünglich von dem griechischen Wort „rheo” („ich fließe“) ab und wird im o.g. Kontext frei mit „ziehenden Schmerzen“ übersetzt. Typischerweise äußert sich die Erkrankung in Symptomen wie: Rötung, Schwellung, Funktionseinschränkungen, Steifheit und starken Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates. Der Verlauf ist chronisch – die Beschwerden treten häufig in Schüben auf. Dadurch, dass die Erkrankung chronisch ist, können mit der Zeit Verformungen an Gelenken und Sehnen auftreten. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. 

Rheumafuß

Der Rheumafuß (rheumatischer Spreizfuß) beschreibt den Zustand des verformten Fußes als Folge der chronischen Gelenkerkrankung. Der Rheumafuß ist in der Regel am Vorfuß deutlich verbreitert (auseinandergespreizt), das Längsgewölbe eingesunken und/oder der Rückfuß geknickt (Knick-Senkfuß). Darüber hinaus treten weitere Zehen- und Fußfehlstellungen wie z. B. der Hallux Valgus und Krallenzehen auf. Meistens bilden sich dazu Schwielen oder Hühneraugen im Ballenbereich, Rheumaknoten und/oder Schleimbeutelentzündung unter der Haut an mechanisch besonders beanspruchten anatomischen Arealen. In jedem Fall ist der Fuß stark beeinträchtigt, was zu Bewegungseinschränkungen, Gangveränderungen und starken Schmerzen führt. Beim Rheumafuß bilden sich dazu oftmals Hautperforationen (Malum perforans): Diese offenen Hautstellen sollten unbedingt und unverzüglich ärztlich versorgt werden. Denn dadurch, dass Rheumapatienten durch Langzeitmedikation häufig unter einer verminderten Immunabwehr leiden, können diese offenen Areale Eingangstor für schädliche Keime sein.

Diagnose

Eine umfassende und exakte Anamnese und Untersuchung ist zu Beginn unbedingt erforderlich, weil zu viele Areale (mit)betroffen sein können: eine ausführliche Befragung (Anamnese) sowie die gründliche körperliche Untersuchung des Patienten sind zunächst die wichtigsten und elementarsten Schritte in der Diagnosefindung.  Labordiagnostik, Sonografie, Röntgen, ggf. Kernspintomografie und szintigrafische Untersuchungen sind weitere gängige Verfahren, die hierfür zum Einsatz kommen. 

Rheumatische Erkrankungen lassen sich im Frühstadium sehr gut medikamentös behandeln. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie besonders wichtig! Suchen Sie möglichst bald einen Facharzt auf und lassen Sie die Beschwerden abklären. Je schneller Sie handeln, umso besser ist Ihre Aussicht auf lange Beschwerdefreiheit. 

Oft ist eine Kooperation mit angrenzenden Fachgebieten notwendig: mit Rheumatologen, Internisten, Dermatologen, etc. In der Orthopädie am Gürzenich arbeiten wir in einem effizienten Netzwerk von hoch qualifizierten Fachkräften.

Vereinbaren Sie am besten heute noch einen Termin bei uns, damit wir uns Ihrer Beschwerden annehmen können.

Therapie

Konservative Therapie

Rheumaerkrankungen am Fuß können - besonders im Frühstadium - konservativ behandelt werden. Dazu zählen u. a. das Behandeln mit Medikamenten, Injektionen und Krankengymnastik. Das Tragen ausreichend weiter Schuhe und speziell angefertigter, individueller Einlagen ist hilfreich. Manchmal sind besondere  Abrollsohlen sinnvoll oder auch orthopädische Maßschuhe, die am ehesten  die Komplexität der vielen unterschiedlichen Schmerzpunkte und Fehlstellungen berücksichtigen können. Die für Sie individuelle Lösung verordnet Ihnen Ihr behandelnder Facharzt. Fußpflege gegen Schwielen und Hühneraugen ist angebracht, darf aber nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden. Die Verformungen am Fuß lassen sich durch diese Maßnahmen allerdings nicht abwenden. Auch Schmerzen werden immer wieder auftreten und lassen sich nur vorübergehend bzw. durch Medikamente lindern.

Operative Therapie

Wenn eine konservative Behandlung nicht (mehr) möglich ist, muss operiert werden. Je nachdem, wie fortgeschritten der Gelenkverschleiß ist, können entweder gelenkerhaltende oder versteifende Fußoperationen notwendig sein. Der gelenkerhaltende chirurgische Eingriff am Fuß kann einige Probleme lösen, wie z. B. Fuß- und Zehenfehlstellungen (Hallux valgus, Krallenzehe …). Auch der Einsatz von Sprunggelenksprothesen kann bei endgradiger Arthrose des OSG eine Alternative sein. Oft ist allerdings die Versteifung des Gelenks (Arthrodese) die Maßnahme, die am meisten Erfolg verspricht. 

Bei der Versteifung wird grundsätzlich die Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes  unterbunden. Je nachdem welcher Gelenkabschnitt betroffen ist, klingt das schlimmer als es ist: Denn durch das Versteifen geht nicht die Beweglichkeit des ganzen Fußes verloren. Und der große Vorteil: Die starken Schmerzen lassen sich effektiv eindämmen. Funktionelle Ausfälle lassen sich in der Regel gut kompensieren, jedoch kann es durch langfristige Überlastung der angrenzenden Gelenke zu „Anschlußarthrosen“, d.h. zu einem Knorpelverschleiß der „Nachbarn“ kommen.

Bei einer Operation am Rheumafuß werden ggf. der entzündete Schleimbeutel, die Gelenkinnenhaut und Teile des betroffenen Gelenks entfernt: Das Gewebe ist durch die entzündlichen Prozesse oft so sehr zerstört, dass ein Entfernen der entsprechenden Bereiche sinnvoller ist als das Erhalten. Und in Kombination mit dem Versteifen der Gelenke und Behandeln der Druckschwielen lässt sich so langfristig die beste Linderung verschaffen. Durch den Eingriff entsteht außerdem wieder mehr Platz – die verformten Zehen können wieder in ihre richtige Position zurückgebracht werden. Das heißt, auch optisch ist ein zufriedenstellendes Ergebnis durchaus möglich, und die ursprüngliche Fußform kann in einigen Fällen wieder rekonstruiert werden. 

Einige Gelenke haben eine besondere Bedeutung für die Statik des Fußes. Deshalb ist ein frühzeitiger korrigierender Eingriff sinnvoll, um ausgeprägte Fußfehlstellungen, wie z. B. einen Knick-Senk-Fuß, direkt vorzubeugen.

In jedem Fall ist eine gute Schuh- und Einlagenversorgung notwendig. In der Orthopädie am Gürzenich arbeiten wir mit einem Netzwerk hoch qualifizierter Fachkräfte zusammen. Hier werden Sie ohne große Zeitverluste optimal behandelt.

Geben Sie Ihre Füße in gute Hände – damit Sie schnell wieder auf die Beine kommen!

 
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Orthopädie am Gürzenich Stadthaus am Gürzenich · Große Sandkaul 2 · 50667 Köln
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