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Orthopädie am Gürzenich
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Beweglichkeit wiederherstellen

Akute Achillessehnenruptur

Eine akute Achillessehnenruptur ist ein Riss der Achillessehne, nicht älter als drei Tage. Sie ist eine häufige Sportverletzung: Rund 80 Prozent der Achillessehnenrisse entstehen bei sportlichen Tätigkeiten, speziell bei Stop-and-go-Sportarten wie Tennis, Squash, Handball oder Fußball. Sie treffen Profis ebenso wie Hobbysportler – besonders wenn sie das Training nicht langsam aufbauen, sondern plötzlich stark steigern. Die Achillessehne kann teilweise oder komplett reißen. 

Abrupte Belastung und Vorschäden als Ursachen

Der Grund für eine akute Achillessehnenruptur ist meist eine ungewohnte, heftige Belastung einer vorgeschädigten Sehne. Sie ist durch plötzliche Bewegungen, z. B. Sprints oder Richtungswechsel, überfordert. Bei älteren Patienten entstehen Rupturen häufiger durch verschleißbedingte Vorschädigungen.

Oft liegt ein Achillessehnenriss im sogenannten Midportion-Bereich, dem schlecht durchbluteten Bereich etwa zwei bis fünf Zentimeter über dem Ansatzpunkt der Achillessehne<linken zu Achillessehnenbeschwerden> am Fersenbein. Das obere Drittel der Achillessehne im Bereich des Muskel-Sehnen-Übergangs oder ansatznahe, bzw. knöcherne Ausrisse der Sehne am Fersenbeins treten insgesamt seltener auf.  

Chronisch oder akut?

Je nachdem, wie alt die Achillessehnenruptur ist, gilt sie als akut (nicht älter als drei Tage) oder subakut (nicht älter als vier Wochen). Ist der Riss älter als vier Wochen, spricht man definitionsgemäß bereits von einer chronischen Achillessehnenruptur.

Häufige Beschwerden

Charakteristisch für einen akuten Riss der Achillessehne ist ein deutlich hörbares, peitschenknallartiges Geräusch. Neben Schmerzen treten eine Schwellung am Knöchel und Mobilitäts- und v.a. Kraftverlust auf: Betroffene können die Ferse nicht mehr vom Boden abheben.

Hinweis: Bei diesen Symptomen sind rascher ärztlicher Rat und Versorgung nötig!

Therapie

Um die Funktion des Fußgelenks wieder herzustellen, muss die funktionelle Länge der Sehne rekonstruiert werden, damit sie wieder die Kraft vom Wadenmuskel auf das Fersenbein  des Fußes übertragen kann. Nur so ist Beschwerdefreiheit im Alltag gewährleistet und eine Sportfähigkeit (return to sport) wie vor dem Achillessehnenriss.

Drei Behandlungsmethoden haben sich grundsätzlich bei der akuten Achillessehnenruptur bewährt: die funktionell konservative Therapie, die perkutan operative und die offen operative Therapie.

Wenn sich die Enden der gerissenen Sehne in bestimmten Fußstellungen vollständig  annähern, ist eine funktionell konservative Therapie möglich. Das prüfen wir per Ultraschall. In dem Fall lagern wir Ihren Fuß acht bis zehn Wochen lang in einem speziellen Therapieschuh in Spitzfußstellung. Der Schuh muss durchgehend getragen werden, was konsequente Mitarbeit von Ihnen erfordert. Diese Art der Therapie ist jedoch nur möglich, wenn die Behandlung  im Therapieschuh unmittelbar und ohne wesentliche Zeitverzögerung nach dem Unfall beginnt.

Der Vorteil dieser Methode: Die operativen Risiken treten in den Hintergrund. Ihr Nachteil: Das Risiko eines vermehrten Kraftverlustes und eines erneuten Risses ist höher als bei operativen Therapien. Die funktionell konservative Therapie wird daher oft bei sportlich nicht (mehr) aktiven Menschen angewendet, bei Patienten, bei denen das Operationsrisiko zu groß ist oder die aus anderen Gründen keinen Anspruch auf eine vollständig intakte Achillessehne haben.

Die perkutan operative Therapie ist ein minimalinvasiver Eingriff, der nötige Hautschnitt ist also klein. Durch Stiche über und unter dem Riss werden die Sehnenenden aufgefädelt und einander angenähert. Dieses Verfahren bieten wir nur in bestimmten Fällen an, denn die exakte Rissform kann durch die minimale Öffnung nur eingeschränkt beurteilt und die Sehne daher unter Umständen nur ungefähr rekonstruiert werden. Auch zusätzliche Verletzungen eines wichtigen, der Achillessehne anliegenden Muskels könnten übersehen  werden. Der Eingriff ist dafür vergleichsweise gering.

Der Vorteil der offen operativen Therapie ist, dass wir den Achillessehnenriss durch bessere Sicht genau beurteilen und die Sehne gut rekonstruieren können. Auch spezielle Rissformen oder Schäden der angrenzenden Muskeln (v.a. M. soleus) lassen sich direkt erkennen und optimal versorgen. So sinkt das Risiko, einen Muskelabriss zu übersehen, der zu einem Kraftverlust von bis zu 35 Prozent führen könnte. Die sicherste und zuverlässigste Methode, um eine akute Achillessehnenruptur zu behandeln.

Nachbehandlung

Direkt nach der Operation empfehlen wir eine Physiotherapie, um die Heilung und Rehabilitation zu unterstützen. Gleichzeitig stellen wir Ihren Fuß und Unterschenkel mit einer individuellen Schiene und Armstützen für kurze Zeit ruhig. Nach ein bis zwei Wochen schließt die Vollbelastung ohne Armstützen im Therapieschuh an.

Nach sechs Woche folgen Kräftigungs- und Koordinationsübungen in einer erweiterten Ambulanten Physiotherapie. Je nach Ihren Wünschen und sportlichen Zielen erstellen wir für Sie ein individuelles Aufbauprogramm.

Ergänzungen zur Therapie

Verschiedene alternative Verfahren können Sie mit den etablierten Methoden kombinieren.

Zum Beispiel mit der Eigenbluttherapie: Schäden an der Achillessehne, vor allem im schlecht durchbluteten mittleren Drittel, lassen sich schwer behandeln. ACP (autologes conditioniertes Plasma) und EOT (Orthokin), beides Produkte der Eigenbluttherapie, können sich hier positiv auf die Behandlung auswirken, die Regeneration fördern und Entzündungen von innen hemmen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema Eigenbluttherapie und speziell zur nicht-operativen Behandlung von Teilrissen der Achillessehnen mit ACP.

Weiterführende Informationen

Mehr Informationen zum Thema „Funktionelle Nachbehandlung nach operativer Versorgung einer Achillessehnenruptur“ haben wir für Sie zusammengefasst:

Und hier können Sie das Behandlungsschema abrufen.

Nachbehandlung PDF


 
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Orthopädie am Gürzenich Stadthaus am Gürzenich · Große Sandkaul 2 · 50667 Köln
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